Magen-Darm-Parasiten

Magen-Darm Parasiten kommen bei jedem Pferd vor. Pferde sind Pflanzenfresser. Im Futter sind Parasiteneier und –larvenstadien, die während der Futteraufnahme in den Magen-Darmtrakt des Pferdes gelangen.

 

Kein Pferd ist parasitenfrei.

Die Haltung und Hygiene im Pferdestall und auf der Weide trägt zu einem Großteil zur Reduzierung des Wurmbefalles beim Pferd bei, kann diesen jedoch nicht vollständig verhindern.

Das Pferd als Pflanzenfresser ist auf die „Mitarbeit“ von Mikroorganismen angewiesen. Diese Mikroorganismen sind im Wesentlichen Bakterien, die einen Teil der Verdauung von Futterbestandteilen übernehmen. In diesem besiedelten Darm besteht auch für andere Organismen wie z.B. die Magen-Darmwürmer ein idealer Lebensraum.

Diese Würmer werden auch Parasiten genannt, d.h. sie leben auf Kosten ihres Wirtes – des Pferdes. Je größer nun dieser Befall von Magen-Darmwürmern ist, desto mehr Energie wird dem Futter für die Ernährung dieser Parasiten entzogen. Diese fehlende Energie muss durch eine vergrößerte Futtergabe kompensiert werden. Darüber hinaus schädigen manche Würmer die Darmwand, innere Organe und auch die Blutgefäße. Die Aufnahme von Energie aus dem Darm wird hierdurch zusätzlich erschwert. Nicht selten folgen den Schädigungen von Darm und anderen inneren Organen indirekt Leistungsverlust, Kolikanfälligkeit, Hustenproblematik, Wachstumsstörungen und im Einzelfall auch Lahmheiten.

 

Wann entwurme ich und wie?

Idealerweise wird durch Kotuntersuchungen der Parasitenstatus eines Pferdes festgestellt und dann entsprechend der Menge an vorgefundenen Würmern oder Wurmeiern Maßnahmen wie eine Wurmkur gezielt durchgeführt. 

Dieses selektive Wurm-Management hat sich heute in der Praxis weitgehend etabliert.

 

Um auf Parasiten testen zu lassen, gibt es zwei Möglichkeiten:

 

Es gibt die „normale“ parasitologische Untersuchung, hier werden die Parasiteneier nach geringem, mäßigem oder hohem Gehalt eingeteilt und angegeben.

 

Dann gibt es im Rahmen der selektiven Entwurmung die Untersuchung nach dem McMaster-Verfahren: Hier werden die Parasiteneier pro Gramm Kot ermittelt.

Der internationale Schwellenwert der selektiven Entwurmung liegt bei 200 Parasiteneiern pro Gramm Kot. Solange keine Symptome vorhanden sind, besteht unter diesem Wert kein Handlungsbedarf.

 

Unter dem Strich ist die beste „Wurmkur“ eine extrem gute Stall- und Weidehygiene. Werden weniger Wurmeier und -larven aufgenommen, gibt es weniger Würmer im Pferd. Die letzten Jahre mit gezielter Parasitenbestimmung haben gezeigt, dass in sehr gut strukturierten Ställen mit einer täglichen Stallentmistung und einem professionellen Weidemanagement ein bis zu 75% geringerer Einsatz von Entwurmungsmittel benötigt wird.

Fazit: Hygiene ist die beste Wurmkur!

  

Quellen: Dr. Kai Kreling , Bilder: Pixabay